Räubergeschichten…
…machen die Runde: Projekte, die tatsächlich einfach wie geplant funktioniert haben sollen.
Wie die Grammatik aber schon warnt: die haben funktioniert: Vergangenheit; sehr schön, aber leider vorbei. Wie sieht denn das in der Gegenwart aus? Bei Ihren Projekten, heute?
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Funktioniert Ihr Projekt wie geplant?
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Haben Sie überhaupt je einen Plan gesehen?
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Oder noch viel ketzerischer gefragt: gibt es überhaupt so etwas, das die Bezeichnung Projekt verdient?
Beispiel: Einfach zu sagen “wir wollen tauchen”, macht noch lange kein Projekt. Oder: wie atmen Sie unter Wasser? Wie kommen Sie überhaupt hin, zum Wasser? Und: wie verhindern Sie Ihr Erfrieren, falls Sie vergessen haben sollten, “das richtige” Wasser anzupeilen? Also zum Beispiel die Beringstrasse anstatt der Malediven?
Ein kräftiges, ja gar intensives “Wollen” macht noch lange kein Projekt, und schon gar nicht ein erfolgreiches Projekt. Unschwer zu erahnen, dass Projekte meistens viele Details mit sich bringen, in denen (sich) bekanntlich immer wieder gerne der Teufel (ver)steckt.
Wir von der Projektflüsterei neigen dazu – statt gleich vom Leibhaftigen zu reden – von Ecken und Kanten zu sprechen. Oder kennen Sie ein “Projekt”, das ohne Kanten geboren wurde, und im Verlaufe seines Lebenszyklus keine neuen (und bisweilen schmerzhafte) Ecken entwickelt hätte?